Geh auf deinen Platz oder Decke– Aber wie bringe ich das dem Hund bei?
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Den Hund an eine Katze gewöhnen – geht das?

Hund und Katze unter einem Dach: Tipps, wie Sie Ihren Hund an eine Katze gewöhnen können



„Sie sind wie Hund und Katze!“, wer hat diesen Satz nicht mindestens schon einmal im Alltag bezüglich dem Miteinander von Zweibeinern gehört? Aber gehen wir mal diesbezüglich auf unsere tierischen Freunde – den Hund und der Katze ein. Können wir einen Hund und eine Katze aneinander gewöhnen, so dass sie friedlich im Haushalt miteinander leben können?

Trifft ein Hund auf eine Katze, so wirst du den Hund hinter dieser herjagen sehen und umgekehrt. Doch bleibt die Frage bestehen, ist der Hund der Gejagte oder ist es die Katze, die durch ihre Schnelligkeit und ihren Krallen den Vierbeiner in Schuss hält. Seit Jahrtausenden besteht augenscheinlich diese Feindschaft. Doch trifft dies wirklich zu? Letzteres lässt sich eindeutig mit „Nein“ beantworten. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, denn es handelt sich nicht um eine angeborene Feindschaft, sondern dass das Wesen beider Tierarten sehr unterschiedlich ist. Sie können sich aufgrund ihrer angeborenen Verhaltensweisen und ihrer Körpersprache schlecht verständigen.

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Aus diesem Grund bedeutet es, dass wenn du eine Katze in einen Hundehaushalt integrieren möchtest, eine Herausforderung vor dir liegt. Aber grundsätzlich kann es gut funktionieren, wenn du folgende Punkte beachtest.

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Wie lange dauert es, bis sich Hund und Katze aneinander gewöhnt haben?

Damit die Vierbeiner friedlich in einem Haushalt zusammenleben können, bedarf es einigen Zeitaufwand. Dieser umfasst einen Zeitraum von mehreren Wochen und ist auch davon abhängig, welches Haustier zuerst in der Familie gelebt hat. Jedenfalls ist die These, dass Hunde und Katzen nicht zusammenleben können, nicht wahr. Im Gegenteil können zwischen den beiden Tierarten durchaus Freundschaften fürs Leben geknüpft werden.

Am einfachsten ist es, wenn sie bereits als Tierbabys miteinander aufwachsen bzw. sich kennenlernen, da sie in diesem Alter sehr ungezwungen miteinander umgehen. Es besteht aber dennoch die Möglichkeit, sie auch aneinander zu gewöhnen, wenn ein Haustier schon länger im Haushalt gelebt hat. Befand sich zuerst der Stubentiger im Haushalt, so wird dieser den Neuankömmling als Bedrohung im Territorium ansehen. Hunde sind hingegen etwas offener gegenüber neuen vierbeinigen Familienmitgliedern (hier Katze).


Folgende Tipps helfen die Vierbeiner aneinander zu gewöhnen:

Zuerst sollte für beide Tierarten ein separater Rückzugsort eingerichtet werden, in den sie sich bei Bedarf zurückziehen können und ungestört sind. Gerade Katzen sind sehr eigensinnig und benötigen in gewissen Situationen ihre Ungestörtheit. Daher sollte ein Raum für diese zur Verfügung stehen, welcher auch nur für sie zugänglich ist. In diesem Zimmer sollte ein Katzenklo, ein Futterplatz und ein Ort der Erholung (z. B. Katzenbettchen) enthalten sein. Hund und Katze sollten immer getrennte Futterplätze haben, so dass kein Futterneid aufkommen kann. Das Katzenklo muss für den Hund tabu bzw. unerreichbar sein, damit die Katze einen ungestörten Ort für ihre Notdurft besitzt und es somit verhindert wird, dass der Hund die Hinterlassenschaften der Katze frisst.

Des Weiteren müssen die Vierbeiner an den Geruch des Anderen gewöhnt werden. Hunde sowie Katzen besitzen einen eigenen Geruch. Bevor die beiden Vierbeiner aufeinandertreffen, sollten sie mit dem Geruch des Anderen bekannt gemacht werden. Dafür eignet sich die Schlafdecke des jeweiligen Tieres, welche den Geruch aufgenommen hat. Diese Decke, die den Geruch des Vierbeiners enthält, wird nun in das zukünftige Zuhause mitgenommen und dem anderen Vierbeiner präsentiert. Dieser kann nun ungestört den Geruch des zukünftigen Neuankömmlings aufnehmen und sich schon mal vorab damit bekanntmachen.

Sinnvoll ist es auch, wenn der Hund zum Bellen neigt, eine Tonaufnahme vorab der Katze immer wieder vorzuspielen, damit sie mit dem Bellgeräusch vertraut ist. Auf den individuellen Charakter der Tiere muss geachtet werden, denn wie beim Menschen selber, sind die der Tiere auch unterschiedlich. Daher macht es Sinn, dass sich die Charaktere von Hund und Katze ähneln. Idealerweise wäre das beide Tiere im Baby-Alter sind. Falls der Hund schon älter ist, so sollte das Katzenbaby mindestens vier Monate alt sein. Besitzen Sie einen selbstbewussten und aktiven Hund, so ist eine aufgeweckte Katze empfehlenswert. Wäre diese scheu, so würde sie mit dem Draufgänger nicht klarkommen.

Sind sämtliche Vorbereitungen getroffen worden, steht der tierischen Begegnung nun nichts mehr im Wege. Allerdings ist die wichtigste Voraussetzung: Dass Du als Halter nicht nervös und aufgeregt bist, denn Tiere spüren das ganz deutlich. Der Hund und die Katze sollten satt und zufrieden sein und eine entspannte Atmosphäre herrschen. Ein neutraler Raum für die erste Begegnung ist ein Muss! Katzenklo oder Futternäpfe sollten in diesem Tabu sein. Wichtige Hinweise für die erste Begegnung:

  • Der Hund ist angeleint.
  • Anwesenheit von mind. Zwei Personen
  • Leckerlies zur Belohnung griffbereit halten (pos. Verstärkung).
  • Fluchtmöglichkeiten für die Katze nach oben schaffen.
  • Begrenzte Begegnungszeit für die erste Zusammenkunft von max. 10 Min.
  • Mögliche Attacken sofort unterbinden.
  • Nach der Begegnung Hund und Katze loben.

Nach Beendigung des ersten Treffens müssen beide Tiere ausgiebig gelobt werden und im Anschluss separat Zeit mit ihnen verbracht werden. Diese Vorgehensweise wiederholst du solange bis beide Tiere keine Abwehrreaktionen mehr zeigen. Als nächsten Schritt lässt du nun die Leine des Hundes weg. In all dieser Zeit muss auf die Körpersprache des jeweiligen Tieres genauestens geachtet werden. Damit keine Eifersüchteleien aufkommen, benötigen beide Tiere deine Aufmerksamkeit und zwar zu gleichen Teilen. Sei am Anfang immer als stiller Beobachter anwesend, um im Zweifelsfall sofort einschreiten zu können, um die Vierbeiner zu trennen.


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