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„Hier“ oder „Komm“ – Training fürs Rückrufkommando

Effektives Rückrufkommando-Training: Hier oder Komm? So verbessern Sie den Rückruf Ihres Hundes



Es gibt viele verschiedene Rückrufkommando. Das „Hier“ oder „Komm“ sollte auf jeden Fall dem Vierbeiner beigebracht bzw. antrainiert werden. Aber wie trainiere ich das Rückrufkommando mit meinem Hund?

Um bestmögliche Trainingsergebnisse für den Rückruf zu erzielen, sollten sämtliche Ablenkungen ausgeräumt werden. Es empfiehlt sich daher, in einem reizarmen und doch bekannten Umfeld mit dem Training zu beginnen. Ein leerer Raum wäre wünschenswert, da der Focus des Vierbeiners dann gänzlich beim Trainer zu finden ist. Zu Beginn der „Hier“-Übung sollte die Distanz vom Welpen und Halter sehr gering sein. Startest du dein Training im Freien, so benutze eine Schleppleine.

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Es empfiehlt sich das Training mit einer weiteren Person durchzuführen, da diese den Hund festhalten kann. Du zeigst dann dem Vierbeiner seine Belohnung (z.B. Leckerli), läufst ein paar Meter weg und setzt dich auf den Boden. Danach rufst du deinen Hund mit dem Kommando „Hier“ oder „Komm“. Hierbei ist von großer Wichtigkeit, dass das Kommando nur einmal ausgesprochen wird. Nun kann die Begleitperson den Hund loslassen, denn dieser wird in der Regel aufgrund seines Folgetriebes sofort zu dir laufen.

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Das Belohnungsleckerli sollte der Vierbeiner nun sofort erhalten, damit er den Rückruf mit etwas Positiven assoziiert. Allerdings solltest du erst das Leckerli aus der Tasche holen, wenn der Welpe auf dich zuläuft. Letzteres ist wichtig, damit er nicht lernt, dass es das Leckerli gibt, wenn er zu dir läuft. Die Übung kannst du nun mehrmals wiederholen, aber bitte nicht zu häufig. Gerade Welpen verlieren nach kurzer Zeit (ca. 10 Minuten) ihre Motivation und Lernbereitschaft. Bei sichtbaren Erfolgen darf nun nach und nach der Schwierigkeitsgrad (Ablenkungen) und der Abstand gesteigert werden.

Einem Hund ist es im Übrigen egal, welches Geräusch oder Signalwort verwendet wird. Er wird es so lernen, wie es ihm der Halter beibringt. Das Rückruftraining benötigt nicht unbedingt eine zweite Person (was trotzdem empfehlenswert wäre). Allerdings sollte, wenn alleine trainiert wird, sichergestellt sein, dass der Welpe dir seine volle Aufmerksamkeit schenkt.


Welche Rückrufworte eignen sich besonders?

Welcher Halter möchte nicht, dass sein Vierbeiner, wenn man ihn ruft, sofort reagiert und kommt? Welche Signalwörter sich dabei besser eignen, hängt vom täglich verwendeten Vokabular des Besitzers ab. Wörter, die im täglichen Sprachgebrauch öfters benutzt werden, eignen sich nicht besonders. Daher darf ruhig in die Trickkiste gegriffen werden und falls nötig, auch ein Fantasie-Rückrufwort erfunden werden. Dabei ist es nur wichtig, dass der Vierbeiner darauf reagiert. Gerade Wörter mit den hellen Vokalen „e, i, ü“ stellen sich in der Praxis als die bessere Wahl dar. Hunde reagieren nämlich auf höhere Tonlagen besser.


„Komm“ oder „Hier“ – das ist die Frage?

Das bekannteste und erfolgreichste Beispiel der Modifikation für den Rückruf „Komm“ ist das Wort „Hier“. Herrscht nämlich ein großer, räumlicher Abstand zwischen dem Halter und dem Vierbeiner, so nehmen diese eher hohe Vokale wahr.


Hundepfeife als Rückrufsignal?

In den Hundeschulen wird im Training lieber mit einer Hundepfeife gearbeitet, um den Vierbeinern das Kommando „Komm“ oder „Hier“ beizubringen. Warum ist das so? Das liegt daran, dass der Klang der Pfeife immer gleich ist, ohne das persönliche Gemütsschwankungen mitschwingen (z.B. gestresst, verärgert usw.). Der Pfiff der Hundepfeife kann ab dem ersten Tag des Rückruftrainings mit in das Training eingebaut werden. Dafür solltest du nach dem Aufforderungskommando „Hier“ einen Pfiff (oder auch doppelt) aus der Pfeife erklingen lassen. Kommt der Welpe angerannt, so sollte er unverzüglich die Belohnung in Form eines Leckerlies erhalten, weil er damit eine positive Verstärkung erhält.


Warum reagiert mein Hund nicht auf den Rückruf?

Diese Frage lässt sich einfach beantworten, denn dann hat der Halter wohl einen Fehler beim Rückruftraining gemacht. Es ist sehr wichtig, dass der Vierbeiner am Anfang des Trainings und nicht nach dem Sitzen die Belohnung erhält, sondern wenn er zu dir gelaufen kommt. Ansonsten wird er die Belohnung nämlich mit dem Vorsitzen verbinden und nicht mit dem Rückrufwort.


Wie beende ich das Training richtig?

Kommt dein Hund erfolgreich per Rückruf zu dir, so bücke dich nicht zu ihm herunter. Gerade ängstliche Vierbeiner fühlen sich dadurch bedroht. Zielführender ist es, sich auf den Boden zu setzen oder in die Hocke zu gehen und den Welpen zu rufen. Vermeide unangenehme Wiederholungen während des Trainings. Rufst du deinen Hund zu dir (z.B. nach jedem Freilauf) und leinst ihn jedes Mal nach dem Rückruf an, so wird er zukünftig sehr ungern auf das Signalwort reagieren. Im schlimmsten Falle wird er den Rückruf verweigern. Daher ist es wichtig, dass du zwischendurch nach dem Rückruf mit ihm spielst und ihn nicht gleich anleinst.


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