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„Stopp“ oder „Halt“ – Signalwort bei der Hundeerziehung

Die richtige Wahl des Signalwortes bei der Hundeerziehung



Das Signalwort „Stopp“ wird nicht generell bei der Hundeerziehung verwendet. Es kommt nämlich darauf an, welches Wort für den sofortigen Halt oder das Warten vom Besitzer festgelegt wird. Für einen sofortigen Stopp des Vierbeiners können folgende Worte/Befehle genommen werden, sind jedoch nur Vorschläge und individuell vom Halter festzulegen:


Das Signalwort „Stopp“ ist jedoch sehr prononciert, um den Vierbeiner anzuhalten, eine gewünschte Handlung auszuführen. Gerade wenn es darum geht, den Hund zentimetergenau zum Stehen zu bringen. Letzteres hilft enorm in kritischen Situationen, welche z.B. sein können:

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  1. Dass ein Fahrradfahrer von hinten herangefahren kommt, ohne sich rechtzeitig bemerkbar zu machen. In diesem Falle wäre ein Rückruf gefährlich, da der Hund in den Fahrradfahrer laufen könnte.
  2. Dass es zu einer Begegnung mit einem Wildtier kommt, dessen Fährte der Vierbeiner aufnimmt und einfach losrennt.
  3. Dass sich der Hund zu weit vom Besitzer entfernt.
  4. Dass sich der Hund zu nah an einer stark frequentierten Straße befindet usw.

Das Wort „Stopp“ soll auf die Entfernung und/oder zum „Stehenbleiben“ an Ort und Stelle dienen. Es darf jedoch niemals wutentbrannt oder aggressiv ausgesprochen werden. Zuallererst muss sich der Halter vor dem Training im Klaren sein, für was das Signalwort stehen und was genau sein Hund beim Erklingen dieses Kommandos machen soll. Es muss explizit vorher festgesetzt werden, ob sich der Vierbeiner setzen, hinlegen oder zur Seite laufen darf. Letzteres ist natürlich bei dem Signal „Stopp“ untersagt. Der Vierbeiner darf auf keinen Fall zurückkommen oder zur Seite ausweichen.

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Wie beginne ich das Training?

Jedes neu zu erlernende Signalwort sollte dem Vierbeiner in einer reizarmen Umgebung beigebracht bzw. das Training dort gestartet werden. Damit wird vermieden, dass der Vierbeiner abgelenkt ist. Am besten eignet sich eine Räumlichkeit in einer Wohnung oder einem Haus und zur Vorbereitung gehören Belohnungsleckerlies griffbereit dazu. Diese Leckerlies sollten vom Hund auch als Belohnung empfunden werden. Wie bei jedem Kommando wird das Training langsam und in unmittelbarer Nähe zum Hund begonnen. Hat dieser das Signalwort verstanden, kann das Training mit einer immer größeren Distanz oder verschiedenen Reizen ausgeweitet werden.

1. Schritt
Platziere deinen Hund neben dich in einer reizarmen Umgebung (z.B. leeren Zimmer) und halte die Belohnungsleckerlies nicht sichtbar für den Hund in deiner Hand oder Tasche parat. Jetzt ermutige deinen Hund, mit dir ein paar Schritte vorwärts zu gehen.

2. Schritt
Nun streckst du deinen Arm auf der Seite deines Hundes aus, bleibst abrupt stehen und wippst mit der flachen Hand kurz auf Brusthöhe zum Boden. Bleibt er sofort stehen, bekommt er ein Belohnungsleckerli. Dieses Prozedere wird solange wiederholt, bis der Hund es einwandfrei umsetzen kann.

3. Schritt
Nun wird die Übung ausgebaut, indem du deine Schritte sukzessive (nach vorne laufen) steigerst. Dafür ist es wichtig, dass du deinen Hund beim sofortigen Stehenbleiben immer belobigst.

4. Schritt
Wenn die vorherigen Schritte hervorragend funktionieren, wird nun das Signalwort (z.B. Stopp) eingeführt. Dazu wirst du vor der Handbewegung das Signalwort aussprechen. Das Wort „Stopp“ (zum Beispiel) soll für den Vierbeiner der Auslöser für die Handlung „Stehenbleiben“ sein. Das wird solange geübt, bis du die Handgeste weglassen kannst und der Vierbeiner auf das Signalwort reagiert.

Damit der Vierbeiner dauerhaft abrufbar ist und bleibt, muss konsequent daran gearbeitet werden. Dafür steigert man Stufe für Stufe die Reize in der Umgebung. Zuerst in der häuslichen Umgebung und dann verlagert man das Training in den eigenen Garten oder andere reizarme Umgebung. Funktioniert der Abruf des Signals auch dort sehr gut, kann dann die Umgebung beliebig ausgeweitet werden. Allerdings müssen immer die Anlagen der jeweiligen Hunderasse berücksichtigt werden.

Für einen Jagdhund hält der Wald oder ein Feld zu viele Reize parat. Daher empfiehlt sich für derartige Hunderassen eher ein Wohngebiet oder eine ruhige Straße als Übungsumgebung. Eben genanntes Beispiel soll aufzeigen, dass die Umgebung zum Üben, immer individuell dem Hund angepasst werden sollte. Es ist sehr wichtig, immer das Signal aufzulösen. Dadurch versteht der Vierbeiner, dass das Training oder der Spaziergang weitergeht. Auf keinen Fall darf der Hund von selber auflösen, da der Halter ja möchte, dass der Vierbeiner genau an diesem speziellen Punkt stehenbleibt. Für eine zuverlässige Ausführung dieses Signal ist es unentbehrlich, dass das Training konsequent durchgeführt wird.

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