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Ca de Bestiar

Rasseportrait Ca de Bestiar


Der eigensinnige, treue Vierbeiner benötigt keine Familienanbindung und fühlt sich in seinem Hundehaus auf einem großen zu bewachenden Grundstück pudelwohl.

Der Ca de Bestiar (Mallorca-Schäferhund) ist der typische Haus- und Hofhund auf den Balearen-Inseln. Die Hunde wurden je nach Bedarf mit kleineren oder größeren Rassen verpaart. Zum einen schützten die größeren Hunde die Rinderherden und die kleineren die Ziegen- und Schafherden. Aufgrund seiner Wachsamkeit und Zuverlässigkeit galt die Rasse als sehr beliebt.

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Im Laufe der Jahre drohte die Rasse zu verschwinden und erst Ende der 1960ziger Jahre begann auf Initiative von Alonso Guasp die erneute Züchtung. Alonso Guasp gründete 1970 den „Club des Perro de Pastor Mallorquin zum Erhalt dieser Hunderasse. Trotz dieser Initiative gibt es noch zu wenige Hunde, um den Fortbestand als gesichert anzusehen. Im Jahre 1975 legte man den ersten Rassestandard dieser Vierbeiner fest und im Jahre 1982 wurde durch den FCI offiziell die Rasse unter der Standardnummer 321 anerkannt.

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Diese Hunderasse hält erstaunlich gut Hitze aus, obwohl das Fell schwarz ist. Deswegen wurden einige Exemplare nach Südamerika eingeführt, da sie dort erfolgreich als Wachhunde eingesetzt werden. Sie sind die perfekten Hof- und Wachhunde, aber verhalten sich Fremden gegenüber teilweise kompliziert. Die Hunde heißen auch Mallorca-Schäferhund oder Perro de Pastor Mallorquin.

Der Name Ca de Bestiar bedeutet „Viehhund.“ Ihre Arbeit bestand zumeist daraus, Herden zu hüten. Dabei arbeiteten sie selbstständig und unabhängig. Früher waren die Grundstücke meist nicht eingezäunt. Die Bauern bzw. Hofbesitzer zeigten den Hunden ihre Grenzen und überließen das Bewachen bzw. die Arbeit den Hunden völlig selbstständig. Alle paar Tage schauten die Besitzer nach dem Rechten, ansonsten arbeitete der Vierbeiner selbstständig und absolut zuverlässig. Bei Bedarf ergriff der Ca de Bestiar selbständig die Initiative ohne Ansage seines Herrchens. Letztere Eigenschaft zeichnet die Hunderasse aus.

Bei der Züchtung des Ca de Bestiar legte man keinen Wert auf das Aussehen, sondern stellte diese vielmehr auf ihre Fähigkeiten ab. Die Hunde sollten muskulös und eher robust sein. Bei der Kurzhaarvariante beträgt die Felllänge zwischen 1,5 cm und 3 cm. Die Unterwolle ist dünn und fein. Bei der Langhaarversion wächst das Fell ca. 7 cm lang, wobei das Fell an der Rute und den Ohrspitzen etwas länger ist. Die Unterwolle ist nicht dick. Der Kopf ist voluminös und im Vergleich zum Körper passend. Die Augen sind klein und schräggestellt.


Wesensbeschreibung/Charakter:

Die Hunde dieser Rasse benötigen keinen Familienanschluss, da sie mit einer Bezugsperson glücklicher sind. Damit das Vertrauen dieses Hundes gewonnen werden kann, bedarf es einiges an Hundeerfahrung. Daher ist der Besuch einer Hundeschule absolut empfehlenswert. Der Ca de Bestiar gehört nicht zu den Hunden, die den Wunsch innehaben, ihrer Bezugsperson zu gefallen. Daher lassen sie sich auch nicht leicht erziehen. Hat man allerdings ihr Vertrauen gewonnen, so wird dieser tolle Hund ein treuer und loyaler Weggefährte des Besitzers.

Du solltest das Wesen des Ca de Bestiar verstehen, um mit ihm zu arbeiten bzw. mit ihm gut klarzukommen. Dafür benötigt der Halter genügend Zeit und Geduld. Verschiedenartige Aufgaben und mithin ausreichende Bewegung sollte das A und O sein. Es reicht auf keinen Fall aus, dem Hund ab und an ein Stöckchen zuzuwerfen.

Ist das Vertrauen zu einem Hund dieser Rasse erfolgreich aufgebaut worden, so wird dieser zum engsten Weggefährten. Die intensive Verbindung zu diesem tollen Hund lässt einen nicht mehr von dieser Rasse loskommen. Allerdings handelt es sich auf keinen Fall um einen Anfängerhund, da er auf fremde Menschen oder andere Hunde teilweise kompliziert reagieren kann. Daher sollte die Haltung nur in erfahrene Hände gelegt werden.

Die Vierbeiner sind sehr eigensinnig, lieben ihre Unabhängigkeit und besitzen ein ausgeprägtes Territorialverhalten mit einem entsprechenden Schutztrieb. Die Vierbeiner halten Fremde und Artgenossen gern auf Abstand und sind jederzeit verteidigungsbereit. Eine niedrige Reizschwelle gehört auch zu ihren Eigenschaften.


Auslauf:

Diese Hunderasse gehört nicht in eine Stadtwohnung. Es handelt sich bei diesen Hunden um Wach- und Hütehunde. Die Vierbeiner beschützen ihr Revier. Sie brauchen eine körperliche und geistige Auslastung. Idealerweise lieben die Vierbeiner das Hüten einer Herde und sind dadurch körperlich ausgelastet.

Der Einsatz als Hof- und Wachhund mit Liebe und Zuwendung des Halters wäre ideal zur Haltung. Die Außenhaltung dieser Rasse ist möglich. Allerdings sollte der Schlafplatz (Hundehütte) Schutz vor Nässe und Kälte bieten. In unmittelbarer Reichweite sollte ein ständig mit frischen Wasser gefüllter Napf stehen.


Pflege:

Für die Pflege der Kurzhaarvariante benötigst du keinen großen Aufwand. Hältst du dir allerdings die Langhaarversion des Ca de Bestiar solltest du dir eine geeignete Bürste, zur Pflege des anspruchsvollen Felles zulegen. Dieses muss täglich gebürstet werden, damit es nicht verfilzt. Regelmäßige Besuche beim Tierarzt helfen frühzeitig Krankheiten zu entdecken. Die Rasse besitzt eine Neigung zur Hüftgelenksdysplasie und Patellaluxationen.


Ca de Bestiar:

  • Gewicht: ca. 40 kg
  • Rückenlänge: 60 – 73 cm
  • Widerristhöhe: 62 – 73 cm
  • Herkunftsland: Spanien
  • Lebenserwartung: 10 – 12 Jahre
  • Pflegeaufwand: gering (Kurzhaar) / hoch (Langhaar)
  • Zeitaufwand: normal
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Erziehungsaufwand: hoch
  • Besonderheiten: nicht für Stadtwohnung geeignet, nur mit Hundeerfahrung

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