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Rasseportrait Jonangi


Die Jonangi gehören zu den ungewöhnlichen Hunderassen, die ohne Anbindung an Menschen leben können und trotzdem einen „Will toplease“ – Charakter besitzen.

Die Jonangis zählen zu den Pariahunden aus Ostindien, die in der Region Andhra Pradesh seit Jahrtausenden frei leben. Es wurden Knochen von Haushunden in Indien gefunden, die etwa 4500 Jahr alt sind. Die Jonangi sollen angeblich die jüngste Version des Indian Pariah sein, der direkt vom indischen Wolf abstammt. Jedoch ist diese These nicht belegt und daher sind Einkreuzungen von anderen Hunderassen dieser Region eher wahrscheinlich.

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Was sind Pariahunde? Google beschreibt diese wie folgt: Pariahunde sind ursprüngliche Hunde, die in der Nähe des Menschen leben, ohne gefördert oder gefüttert zu werden und ohne direkte Zuchtwahl. Das Wort Paria ist dem indischen Kastenwesen entlehnt und bedeutet Ausgestoßene, Kastenlose…. Zu dem Oberbegriff Pariahunde gehören sämtliche freilebende Rassen, die sich ohne Hilfe vom Menschen selbst versorgen können. In der Region Andhra Pradesh findet keine Zuchtauswahl statt, weswegen die dort lebenden Hunderassen nicht international anerkannt sind.

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Die Jonangi ähneln den Nackthunderassen aus Südamerika, trotzdem sind diese nicht miteinander verwandt. Der Jonangi ist auch nicht haarlos, sondern er besitzt ein sehr kurzes, feines Fell durch das, dass Muster der Haut durchflimmert. Die Kopfform der Jonangi ist charakteristisch für Hunderassen aus Asien. Dieser verläuft schmal zu den doch ausgeprägten Backen. Die Augen sind sehr dunkel und mandelförmig. Die Ohren stehen senkrecht vom Kopf. Die Vierbeiner kommen in sämtlichen Farben vor. Z.B. in Beige, Weiß, Rosa, sämtliche Brauntöne, Weizenfarben, Rosa…usw. Schattierungen und Tupfen können vorkommen. Selbst drei- bzw. vierfarbige Exemplare der Jonangis existieren.


Wesensbeschreibung/Charakter:

Die Jonangis zählen zu den ungewöhnlichen Vierbeinern, die die unbeschreiblichen Eigenschaften eines „will toplease-Hundes“ und von einer einzigartigen Hunderasse vereinen, die auch ohne eine menschliche Anbindung leben kann. Die Vierbeiner können ohne Bezug zu Menschen leben und sind trotzdem sehr freundlich und den Menschen zugetan. Sie besitzen einen sogenannten „Will toplease“, was bedeutet, dass sie ihren Menschen gefallen möchten. Daher sind es tolle Begleithunde.

Es handelt sich um eine indische Hunderasse, die selbstständig fischen kann. Dafür springen sie mit geöffnetem Maul am Ufer ins Wasser – vorausgesetzt sie haben einen Fisch entdeckt – und fangen ihn. Selbst Krabben sind vor ihnen nicht sicher und werden erfolgreich gefangen. Faszinierend ist, dass die Hunde nicht bellen, vielmehr jodeln sie. Im europäischen Raum würde das Jodeln mit einem Schmerzensschrei von Hunden verwechselt, doch drücken die Jonangis damit ihre Freude bzw. Aufregung aus.

Die Viereiner sind leicht mit anderen Tieren zu vergesellschaften und gegenüber Federvieh sehr rücksichtsvoll. Allerdings sollte auf ihre Eigenart Rücksicht genommen werden, denn sie graben sehr gern große Löcher und wälzen sich darin. Letzteres liegt daran, dass sie sich dadurch vor großer Sonneneinstrahlung schützten und ein Lager für die Nacht geschaffen haben. Die Erziehung dauert vielleicht etwas länger, da der Jonangi viele Wiederholungen benötigt, um Neues zu lernen. Trotzdem sind die Vierbeiner folgsame Schüler. Die Hunde reagieren niemals aggressiv. Im Gegenteil möchten sie ihrem Herrchen immer Gefallen.

Eine weitere Eigenschaft der Jonangis ist, dass sie sehr gerne im Wasser schwimmen. Gerade als Entenhüter sind sie bereit, jederzeit ins kalte Nass zu springen. Allerdings gehören sie nicht ins eisige Wasser, sondern vielmehr sprechen wir hier von sommerlichen Wassertemperaturen. Die Vierbeiner gehen sehr gern selbstständig auf Wanderschaft, so dass der Zaun ausbruchssicher sein sollte. Der Spaziergang bei eisigen Temperaturen sollte nur mit dem Tragen eines Hundemantels erfolgen. Die Vierbeiner sind extrem kälteempfindlich.


Auslauf:

Die Jonangis zählen zu den Arbeits- bzw. Begleithunden. Sie werden in ihrem Heimatland Indien bis heute zum Hüten von Enten gehalten. Sie sind erfolgreich im Zusammenhalten von Vögeln und verjagen entsprechend Wildtiere. Außerdem sind es hervorragende Wachhunde, die auch das Jagen erlernen können. Die Vierbeiner wurden weit bis ins 20. Jahrhundert hinein um den Kolleru Lake (ein See in Andhra Pradesh) von den einheimischen Fischern gehalten und unterstützten diese bei ihrer Tätigkeit.

Leider fiel aufgrund der Massentierhaltung und der kommerziellen Fischerei die Arbeit der hiesigen Fischer und somit der Einsatz der Jonangis fast gänzlich weg. Die Vierbeiner waren daher lange Zeit vom Aussterben bedroht. Einige wenige Züchter nahmen sich der Vermehrung der Vierbeiner an. Trotzdem ist leider nicht bekannt, wie viele Exemplare noch in Indien umherstreifen. Damit die Rasse nicht ausstirbt, müssten sich viel mehr Züchter dieser Rasse annehmen.

Die Hunde besitzen sehr viel Energie und benötigen daher viel Auslauf. Sind sie körperlich ausgelastet, so kann man diese getrost auch im Haus halten. Sie sind für einen sportlichen Halter die perfekten Begleithunde fürs Joggen, Skaten, Radfahren oder Wandern. Ausgiebige tägliche Spaziergänge sollten an der Tagesordnung stehen und das Gassi-Gehen durch Such- bzw. Apportierspiele ergänzt werden. Die Hunde sind auch für Hundesport geeignet, wie z.B. Agility, Obedience, Dog Dancing oder Dog Diving usw.


Pflege:

Bei dieser indischen Hunderasse sind keine rassetypischen Erkrankungen bekannt. Die Vierbeiner leben in Indien frei auf der Straße und wurden auch niemals für eine Zucht aufgrund äußerlicher Merkmale ausgewählt. Die Selektion fand ihren Weg auf natürliche Weise. Nur die stärksten Tiere überlebten. Trotzdem sollte beim Kauf eines Jonangi-Welpen auf einen seriösen Züchter geachtet werden.

Da es sich um einen mittelgroßen Hund handelt, sollte auf den Verschleiß ihrer Knochen bereits im Welpen-Alter geachtet werden. Daher darf in der Wachstumsphase entsprechendes Kraftfutter für Welpen gereicht werden. Ein entsprechender Ernährungsplan muss mit dem zuständigen Tierarzt allerdings abgesprochen werden, damit es nicht zu einer einseitigen und fehlerhaften Ernährung kommt.

Aufgrund der Beschaffenheit ihres Felles sollte eine längere, dauerhafte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Das Fell der Vierbeiner bietet wenig bzw. kaum Schutz vor Sonnenbrand. Die Jonangis haaren sehr wenig, so dass sie für Allergiker geeignet sind. Ein weiterer Vorteil der Jonangi sind, dass sie selbst bei nassem Fell nicht den typischen Hundegeruch entwickeln.


Jonangi:

  • Gewicht: 20 – 39 kg
  • Widerristhöhe: 35 – 55 cm
  • Herkunftsland: Indien
  • Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
  • Pflegeaufwand: gering
  • Zeitaufwand: hoch
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Erziehungsaufwand: Will toplease
  • Besonderheiten: neigt zum Sonnenbrand, Allergiker geeignet

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