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Rasseportrait Zwergpinscher


Der energiegeladene Zwergpinscher möchte ausreichend beschäftigt werden und sucht sich aus seiner Familie eine spezielle Bezugsperson.

Der Zwergpinscher, auch Rehpinscher genannt, gehört zu den alten deutschen Hunderassen. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße werden diese gern als Stadthunde gehalten. Letzteres entspricht allerdings nicht ihren ursprünglichen Anlagen, denn der Zwergpinscher gehört zu den Jagd- bzw. Wachhunden. Der FCI führt die Vierbeiner unter dem Standard der Nr. 185 in Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, Sektion 1: Pinscher und Schnauzer ohne Arbeitsprüfung.

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Als Vorfahre wird der steinzeitliche Torfhund vermutet. Letzterer gilt als Vorfahre von vielen alten Hunderassen, die im mitteleuropäischen Raum existiert haben. Als Fakt wird angesehen, dass pinscherähnliche Hunde seit Jahrhunderten als Mäuse- und Rattenfänger auf Höfen eingesetzt wurden. Außerdem begleiteten diese die Kutscher und Fuhrleute als Wachhunde. Damals existierten Vierbeiner in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichem Fell.

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Der Züchter Josef Berta gründete im Jahr 1895 den „Pinscher- und Schnauzer-Klub.“ Einige Jahre vorher wurden die glatthaarigen Pinscher von den rauhaarigen Schnauzern züchterisch getrennt. Dabei spielte auch die Größe eine Rolle und es kristallisierte sich der mittelgroße Deutsche Pinscher und der Zwergpinscher heraus. Mitte der 20ziger Jahre wurden bereits über 1.000 Zuchtbucheintragungen gezählt. Aufgrund des eleganten Erscheinungsbildes gelangte der Zwergpinscher als Begleithund der vornehmen Damen den Weg in die Stadt und zwar als Modehund.
Die Vierbeiner sind aufgrund ihres kurzen Felles pflegeleicht Folgende Fellfarben sind erlaubt:

  • Einfarbiges Rot
  • Hirschbraun
  • Tiefes Schwarz mit rötlich braunen Abzeichen.

Wesensbeschreibung/Charakter:

Das Aussehen des Zwergpinschers lässt auf ein Schoßhündchen schließen, dem ist allerdings überhaupt nicht so. Hier gilt der Spruch: „Glaube nicht alles, was du siehst.“ Der Zwergpinscher sitzt nicht gern auf dem Sofa und oder mag nur kurz vor der Haustüre sein Geschäft verrichten. Im Gegenteil handelt es sich um einen sehr lebhaften und energiegeladenen Vierbeiner. Sie benötigen eine ausreichende körperliche und geistige Beschäftigung. Daher kommt nur ein aktiver Halter in Betracht, der gern viel Zeit in seinen Vierbeiner investiert.

Die Vierbeiner sind wissbegierig, neugierig, intelligent und an jeglicher Art von sportlichen Aktivitäten interessiert. Gern benutzen sie dabei ihr kluges Köpfchen. Die Zwergpinscher sind die perfekten Begleit- und Familienhunde, sofern sie sportlich und geistig ausgelastet werden. Die Kinder, die im Haushalt leben, sollten alt genug sein, dass sie den Vierbeiner nicht mit einem Spielzeug verwechseln. Ein Zwergpinscher benötigt nämlich Rückzugsmöglichkeiten und ein ruhiges Plätzchen.

Da es sich dem Grunde nach um einen Jagdhund handelt, sollte der Zwergpinscher frühzeitig an andere Haustiere gewöhnt werden. Damit wird vermieden, dass diese als Beute gesehen werden. Das aufgeweckte Kerlchen ist sehr auf seine (einzige) Bezugsperson bezogen und zeigt dieser jederzeit seine ganze Liebe. Er wird neben dieser Lieblingsperson andere Menschen akzeptieren und diesen gehorchen, trotzdem bleibt und ist diese „Eine Person“ sein Lieblingsmensch. Er eignet sich als Wachhund und wird bei Fremden immer anschlagen. Die Hunde besitzen eine niedrige Reizschwelle und neigen zum Kläffen. Daher ist der Besuch einer Hundeschule unumgänglich.


Auslauf:

Der Zwergpinscher sollte nicht aufgrund seiner Größe verkannt werden, denn er braucht ausreichend geistige wie körperliche Beschäftigung. Erhält er diese nicht, wird er sich aus Langeweile heraus Ersatzbeschäftigungen suchen und dies mit Sicherheit sehr zum Missfallen seines Besitzers. Die Vierbeiner benötigen einen sportlichen, aktiven Hundehalter, der mit ihnen täglich mehrmals am Tag größere Spaziergänge unternimmt. Er ist auch der perfekte Begleiter fürs Joggen, Radfahren, Reiten oder Wandern. Sie finden außerdem an vielen Hundesportarten gefallen.

Der aufgeweckte Zwerg ist alles andere als ein Schoßhündchen. Sie sind sehr temperamentvoll und benötigen einen erfahrenen Hundehalter, der sich bewusst ist, dass sie sich nur eine Bezugsperson in ihrer Familie aussuchen und an dieser extrem hängen. Daher liegt die Verantwortung über diesem Quirl auch auf den Schultern dieser Person. Der Besuch einer Welpen- bzw. Hundeschule ist unumgänglich. Sie müssen die Grundkommandos lernen, damit sie sich im Alltag unterordnen können. Sind die Vierbeiner nicht ausgelastet, können sie zu Kläffern werden. Sie besitzen einen angeborenen Jagdtrieb, der mit einer liebevollen und konsequenten Erziehung händelbar ist.


Pflege:

Ein Plus für die Haltung eines Zwergpinschers besteht darin, dass der quirlige Vierbeiner keine Unterwolle besitzt und das Fell glatt ist. Daraus lässt sich ableiten, dass die Fellpflege extrem einfach ist. Ein gelegentliches Bürsten ist absolut ausreichend. Falls sich das aufgeweckte Kerlchen mit Schmutz oder Schlamm bekleckert hat, kann dieser mit einem feuchten Tuch abgewischt bzw. entfernt werden. Das evtl. noch feuchte Fell sollte jedoch danach mit einem Handtuch trocken gerieben werden.
Auf der Zahnpflege sollte ein besonderes Augenmerk liegen. Bereits ab dem Welpen-Alter dürfen den Vierbeinern mit einer speziellen Zahnpasta und Zahnbürste für Hunde die Zähne geputzt werden. Als Zwischensnack können auch Kauknochen gereicht werden. Gerade bei älteren Hunden müssen die Beißerchen regelmäßig vom Tierarzt kontrolliert werden und die Zähne von unnötigem Zahnstein entfernt werden. Letzteres trägt zum Erhalt der Zähne bis ins hohe Alter bei.

Die Futtermenge sollte am Aktivitätslevel des Vierbeiners gemessen und entsprechend angepasst werden. Eine artgerechte und ausgewogene Ernährung trägt auf jeden Fall der Gesundheit bei. Es sollte ein hochwertiges Futter auf Fleischbasis verfüttert werden und es sollte kein Getreide oder Zucker enthalten. Damit der Vierbeiner nicht an Übergewicht leidet, muss unbedingt die Ration vom Alter, des allgemeinen Zustandes und am Bewegungslevel ausgemacht werden. Ein Napf mit frischem Trinkwasser darf niemals fehlen. Rassetypische Krankheiten sind kaum bekannt. Das liegt daran, mit der Zucht der Vierbeiner immer sehr verantwortungsvoll umgegangen wurde.
Zwergpinscher


Zwergpinscher:

  • Gewicht: 4 – 6 kg
  • Widerristhöhe: 25 – 30 cm
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Lebenserwartung: 14 – 15 Jahre
  • Pflegeaufwand: gering
  • Zeitaufwand: hoch
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Erziehungsaufwand: normal
  • Besonderheiten: gering, friert schnell, hohen Bewegungsdrang

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