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Boerboel
29. September 2022

Rückruf beim Hund – Aber wie?

Tipps und Tricks für ein zuverlässiges Kommando



Das wichtigste in der Hundeerziehung ist der Rückruf. Wurde dieser dem Hund sicher beigebracht, lassen sich Gefährdungssituationen vor allem im Alltag weitestgehend vermeiden. Aber was bedeutet Rückruf?

Beim zuverlässigen Rückruf kommt der Hund sofort zu seinem Halter zurück, egal in welcher Alltagssituation oder Ablenkung er sich gerade befindet. Ein Vierbeiner, der auf Kommando jederzeit zu seinem Halter zurückkommt, kann sich auf jeden Fall an mehr Freiheiten erfreuen. Bedeutet es doch, dass dadurch Konflikte mit anderen Menschen oder Tieren (z.B. Artgenossen) vermieden bzw. entschärft werden können.

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Gerade beim Gassi-Gehen begegnen uns andere Fußgänger, die sich vor Hunden fürchten oder keinen direkten Kontakt zu ihrem Hund wünschen. In dieser Situation sollte ein Rückruf des Besitzers erfolgen, der seinen Hund vorausschauend in seinen Einwirkungskreis zurückruft. Gibt der andere Passant dann ein Signal, dass die Annäherung erwünscht ist, steht dem Freilauf des Vierbeiners nichts mehr entgegen.

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Es ist für einen Besitzer sehr anstrengend und zermürbend, wenn ein Rückruf kaum oder überhaupt nicht funktioniert. Gerade das kann passieren, wenn Hunde eine Fährte aufnehmen, zu anderen Hunden hinlaufen, die Gegend erschnüffeln und dann gemütlich selbst den Zeitpunktfestlegen, wann sie zu ihrem Besitzer zurückkehren. Es ist auch quasi ein Statement zur Rangordnung, die unbedingt vom Halter festgelegt werden sollte. Ein schneller Rückruf ist auch für die Sicherheit des Vierbeiners dienlich, denn verfolgt der Hund z.B. eine Fährte an einer stark frequentierten Straße, so lassen sich entspannt Gefahrensituationen vermeiden, indem dieser sofort zurückkommt.


Wie kann ich den Rückruf mit meinem Hund üben und was ist das Ziel?

Das Ziel eines Rückrufes sollte sein, dass sich der Vierbeiner von jeder noch so interessanten Tätigkeit losreißen kann und sofort zu seinem Halter zurückkehrt. Letzteres bedeutet, dass der Besitzer das Interessanteste für seinen Hund sein sollte. Damit der Rückruf funktioniert, bedarf es einer gründlichen Vorbereitung und dafür sollte man sich täglich mindestens 10 Minuten Zeit nehmen.

Warum gerade zehn Minuten? Das liegt daran, dass sich ein Hund nicht länger konzentrieren kann. Dafür sollte ein Raum oder ein Ort gesucht werden, der keinerlei Ablenkungen für den Vierbeiner bereithält. Danach wir dein Wortsignal festgelegt, welches im Alltag bisher nie benutzt wurde. Das kann z.B. sein „Hierher“, „zu mir“. oder alternativ darf auch eine Pfeife zum Einsatz kommen. Ein Leckerli zur Belohnung kann jederzeit gereicht werden. Funktioniert der Rückruf, ist auch später eine Streicheleinheit ausreichend.

Gelingt der Rückruf in diesem geschützten Bereich (der keinerlei Ablenkungsreize enthält), dürfen nach und nach welche hinzugefügt werden. Begonnen wird natürlich mit den einfachen Reizen. Die Ablenkungen, die einen großen Kick auf Ihren Vierbeiner ausüben, sollten nach Schwierigkeitsgrad (von leicht zu schwer) gelistet, in das Training eingebaut und mit der Zeit gesteigert werden. Im freien Gelände kann das Training mit einer großen Schleppleine gestartet werden, so dass sie an dieser bei Bedarf leicht ziehen können. Damit wird dem Vierbeiner signalisiert, in welche Richtung er zu laufen hat. Funktioniert der Rückruf bei der größten Ablenkung (z.B. einer Hasenfährte), so können Sie sich beglückwünschen, denn dann hat Ihr Liebling den Rückruf verinnerlicht.

Damit der Rückruf dauerhaft funktioniert, muss dieser jeden Tag aufs Neue trainiert werden. Gerade die Freude des Zurückkommens muss dauerhaft aufrechterhalten werden. Ein Rückrufsignal, welches häufig verwendet wird, ohne dass der Vierbeiner zurückkehrt, ist bedeutungslos und verliert an Wert. Daher macht es in diesem Falle Sinn, ein neues Signal oder neues Geräusch zu verwenden und mit diesem zu trainieren. Die Rückrufübung muss für den Vierbeiner undurchschaubar und trotzdem so aufgebaut sein, dass dieser richtig reagieren bzw. agieren kann. Wenn absehbar ist, dass der Hund nicht auf den Rückruf reagiert, sollte das Signal nicht eingesetzt werden.

Die Körperhaltung des Besitzers spielt beim Rückruf eine große Rolle, denn diese sollte durchgehend freundlich und positiv sein. Außerdem darf der Rückruf nicht vermitteln, dass der Hund sofort an die Leine kommt. Mit dem Rückruf sollten die Vierbeiner immer den Spaßfaktor assoziieren und es dürfen dabei auch keine Negativgefühle aufkommen. Deswegen sollte der Hund immer mit einem freundlichen Lächeln empfangen werden. Fürs Zuspätkommen gibt’s allerdings keine Leckerlies.


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