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Deutscher Pinscher

Rasseportrait Deutscher Pinscher


Der eigensinnige und freiheitsliebende Deutsche Pinscher benötigt einen erfahrenen Hundehalter, der sich mit liebevoller Konsequenz den Platz als Rudelführer verschafft.

Die Geschichte der Deutschen Pinscher reicht weit zurück. Trotzdem sind die Vierbeiner nicht überzüchtet oder ihre Gesundheit von Hundekrankheiten belastet. Neben dem Schnauzer gehört der Deutsche Pinscher zu den ältesten Hunderassen Europas. Es wird vermutet, dass sie die direkten Nachkommen der Torfgrubenhunde sind und bereits seit 3000 v. Chr. gehalten wurden. Allerdings konnte nie gänzlich ihre Herkunft geklärt werden. Einige Forscher glauben, dass ihr Ursprung in Württemberg zu finden sei und andere glauben, dass sie von den englischen Terriern abstammen.

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Als Fakt gilt hingegen, dass der Deutsche Pinscher bereits 1880 im „Deutschen Hundestammbuch“ vermerkt wurde und sich sein Rassestandard kaum verändert hat. Auf einigen Gemälden aus dem Mittelalter und der Renaissance fanden sich Abbildungen des Deutschen Pinscher. Zur Jahrhundertwende wurden auf fast allen Guts- und Bauernhöfen Deutsche Pinscher gehalten. Sie bewachten Haus und Hof und hielten Mäuse, Ratten und Marder fern. Der Pinscher war aufgrund seiner Vielseitigkeit, für die Fuhrleute, Bauern und Gutsherren kaum mehr wegzudenken. Folgende Spitznamen brachte seine Arbeit mit sich: „Stallpinscher“ und „Rattler“.

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Der heute als Schnauzer bezeichnete „Rauhaariger Pinscher“ und der glatthaarige Deutsche Pinscher galten damals als eine gemeinsame Rasse. Im Jahre 1895 wurde damals der Pinscherklub gegründet und dort beide Rassen betreut und gezüchtet. Im Laufe der Jahre wurde eine Trennung in zwei eigenständige Hunderassen vollzogen. Trotzdem werden sie immer noch gemeinsam im „Pinscher-Schnauzer-Klub 1895“ geführt. Ab Beginn des 20. Jahrhunderts wurden beide Rassen züchterisch getrennt.

Der Deutsche Pinscher erfreut sich mittlerweile einiger Beliebtheit, weil er durch sein kurzes Fell sehr pflegeleicht ist. Das Haarkleid ist meist tiefschwarz mit roten Abzeichen und bei ca. 20 % der Hunderasse kann das Fell auch eine rein rote Färbung aufweisen. Der Körperbau ist eher quadratisch. Die Vierbeiner stolzieren gern elegant auf ihren schlanken Pfoten daher. Letzteres lässt ihr ausgeprägtes Selbstbewusstsein erkennen. Auf die Ohren sollte immer geachtet werden, da die Ohrränder sehr dünn sind und es leicht zu Verletzungen führen kann.


Wesensbeschreibung/Charakter:

Der ursprüngliche Aufgabenbereich des Deutschen Pinschers lag auf dem Bewachen des Haus- und Hofes, dem Entfernen von kleineren Nagetieren (Ratten, Mäuse oder Marder) und deren Einsatz als Kutscherhund. Folgende Eigenschaften zeichnen die Vierbeiner aus:

  • Energiegeladen
  • Bewegungsfreudig
  • Wachsam
  • Willensstark
  • Intelligent
  • Anpassungsfähig
  • Ausdauernd
  • Selbstbewusst
  • Lernfreudig
  • Verschmust
  • Anhänglich
  • Arbeitet gern eigenständig usw.



Der Deutsche Pinscher neigt zu einem Dominanzverhalten und wird teilweise recht eigensinnig auf Aufgaben reagieren. Daher sollten die Vierbeiner nur in die Hände eines erfahrenen Hundehalters kommen. Konträr ist, dass der Pinscher anhänglich und gleichzeitig auch freiheitsliebend ist. Das liegt daran, dass er gern selbständig seine Umgebung erkundet, aber doch auch Streicheleinheiten von seiner Familie braucht. Die Anweisungen seines Besitzers wird er nur befolgen, wenn er sie für sinnvoll erachtet.

Wird der Vierbeiner als Wachhund gehalten, so wird er jeden Besucher akribisch unter die Lupe nehmen und niemanden ohne seine Zustimmung sein Revier betreten lassen. Der Pinscher wird immer anschlagen, trotzdem zählt die Rasse nicht zu den Kläffern. In seiner häuslichen Umgebung benimmt er sich ruhig und gilt als anhänglich. Mit Artgenossen versteht er sich, sofern diese für ihn keine Bedrohung darstellen. An Kleintiere sollte er bereits im Welpen-Alter gewöhnt werden, da er diese aufgrund seines angeborenen Jagdtriebes sonst als Beute ansehen würde.

Die Hunde benötigen sehr viel Auslauf und möchten auch geistig beschäftigt werden. Daher muss mit einem erheblichen Zeitaufwand gerechnet werden. Neben ausreichenden Auslauf benötigt der Pinscher eine konsequente Erziehung. Die Vierbeiner sind sehr temperamentvoll und werden Aufforderungen nur befolgen, wenn sie einen Sinn dahinter erkennen. Daher werden sie nur lernen, was sich aus ihrer Sicht auch lohnt. Den Platz als Rudelführer muss sich der Halter verschaffen und halten, da der Pinscher ganz schnell die Schwächen seines Besitzers erkennt und ausnutzen wird.


Auslauf:

Die Vierbeiner benötigen eine hohe geistige und körperliche Auslastung. Aufgrund ihres hohen Bewegungsdranges kommt nur ein sportbegeisterter Halter infrage. Außerdem sollte dieser genügend Hundeerfahrung mitbringen, da es sich doch um sehr eigensinnige Hunde handelt. Der Deutsche Pinscher wurde in der Vergangenheit als Wach- und Jagdhund gehalten, so dass er meist selbständig agierte. Daher neigen die Vierbeiner zu einem Dominanzverhalten. Als Familienhund im Haushalt mit Kleinkindern eignen sich die Vierbeiner nur bedingt. Der Besuch einer Welpen- und Hundeschule ist absolut empfehlenswert! Der Halter muss darauf achten, dass er die Führung übernimmt, damit der Pinscher sich unterordnet. Passiert dies nicht, wird der Vierbeiner versuchen seine Umgebung zu kontrollieren. Aufgrund seiner aktiven Art eignet sich der Pinscher als Begleitung fürs Radfahren, Joggen, Inlineskaten, Reiten oder Wandern. Für folgende Hundesportarten lässt er sich auch begeistern:


Pflege:

Das Fell des Deutschen Pinscher ist sehr pflegeleicht. Es ist kurz, glatthaarig und es reicht völlig aus, einmal pro Woche mit einer Bürste über das Fell zu streichen. Während dieses Prozedere sollten die Ohren, die Krallen und die Augen auf Veränderungen oder Erkrankungen untersucht werden. Das Kürzen der Krallen wird nur notwendig, wenn der Vierbeiner kaum über Pflaster oder Asphalt läuft.

In Bezug auf die Futtergabe sind die Vierbeiner nicht wählerisch. Früher wurden die Hunde im Stall gehalten und sie ernährten sich von Nagetieren. Daher kann es immer noch vorkommen, dass sie sich die eine oder andere Maus als Zwischensnack einverleiben. Beim Kauf von Hundefutter sollte unbedingt auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Gerade der Fleischanteil sollte überwiegen und Getreide oder Zucker nicht enthalten. Die Vierbeiner sind ein – bis zweimal täglich zu füttern.

Für die Zahnpflege können Kauknochen gereicht werden oder die Kauleisten mit einer speziellen Hundezahnpasta mit Hilfe einer Hundezahnbürste gereinigt werden. Beim Deutschen Pinscher handelt es sich um eine robuste Hunderasse, daher sind kaum Erbkrankheiten bekannt. Seriöse Züchter achten nämlich auf ein gesundes Elternpaar bevor sie diese miteinander verpaaren. Zu den seltenen Erbkrankheiten gehören:

  • Hüftgelenksdysplasie
  • Farbfehlsicht
  • Blutgerinnungsstörung
  • Ohrrandnekrose.

Die Ohrrandnekrose rührt daher, dass die Ränder der Ohren des Pinschers aus sehr dünnem Gewebe bestehen. Diese sind auch kaum behaart und daher sehr verletzungsanfällig.


Deutscher Pinscher:

  • Gewicht: 14 – 20 kg
  • Widerristhöhe: 45 – 50 – 43 cm
  • Herkunftsland: Patronat Deutschland
  • Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
  • Pflegeaufwand: gering
  • Zeitaufwand: hoch
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Erziehungsaufwand: normal
  • Besonderheiten: ehr eigensinnig, die Ohren sind anfällig für Verletzungen

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