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Rasseportrait Sloughi


Der sensible, bewegungsfreudige Sloughi kann bei einem liebevollen Hundehalter Gedankenlesen und genießt jede Streicheleinheit, die er von seinen geliebten Zweibeinern bekommen kann.

Der Sloughi kommt aus Nordafrika – nämlich aus Marokko. Sein Name stammt von dem arabischen Wort „Slughi“ ab und bedeutet übersetzt „Windhund“. Ursprünglich diente er als Jagdhund den Beduinen bzw. Berbern. Allerdings war er dort besser bekannt unter dem Namen: Arabischer/Nordafrikanischer/Berber Windhund. Beim FCI gehört der Sloughi zu einer anerkannten Hunderasse mit der FCI-Standard Nummer 188 und dort zur Gruppe 10 „Windhunde“ und zur Sektion 3 „Kurzhaarige Windhunde.

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In Nordafrika bei den Pharaonen wurden ägyptische Wandreliefs gefunden, die den Urahnen der Sloughi sehr ähnlich sehen. Diese sind bereits über 3000 Jahre alt. Noch ältere Funde datieren sogar aus einer Zeit des mesopotamischen Reiches. Jedenfalls stammen die Vorfahren des Sloughi aus Algerien, Tunesien und Marokko. Es wird vermutet, dass Windhunde von arabischen Eroberern mitgebracht wurden und diese sich mit den heimischen Hunden aus Marokko gekreuzt haben. Letztendlich entstand so, der uns heut bekannte Sloughi.

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Vor allem wurde der Sloughi von Scheichs in seinem Heimatland gezüchtet. Er begleitete seine Besitzer im Sattel auf deren Kamele/Dromedare/Pferde bis ein Falke ein Jagdtier stellte und daraufhin rannte der Windhund hinter der Beute her, bis er es erwischte. Der „elhor“, so nennen ihn die Araber, was „der Edle“ bedeutet, wird in seiner Heimat sehr verehrt.

In Europa sind die Vierbeiner erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts populär, weil zu diesem Zeitpunkt Reiserückkehrer aus der arabischen Welt über den eleganten Windhund berichteten. Allerdings wurden diese eher selten gezüchtet außer in Frankreich. Letzteres lag daran, dass Frankreich Kolonien in Nordafrika besessen hat. Mittlerweile erfreut sich der Sloughi in Deutschland an einer wachsenden Beliebtheit, so dass der Bestand stetig zunimmt.

Das Fell ist kurz und glatt. Die Farbe des Felles variiert von reh-, rot oder hellbraun und von schwarz bis sandy. Selbst Farbschattierungen sind möglich. Diese wechseln von hell bis sandfarben. Masken oder Stromungen in schwarz oder keines von Beiden sind ebenfalls möglich. Das Aussehen des Sloughi:

  • Schlanke, lange Beine
  • Kräftige Pfoten
  • Athletischer Körper
  • Einen langgezogenen und schlanken Kopf
  • Einen langen Hals
  • Hoch angesetzte Ohren
  • lange und dünne Rute nach obengetragen
  • bernsteinfarbene bis schwarze Augen.

Wesensbeschreibung/Charakter:

Der Sloughi zählt aufgrund seiner Feinfühligkeit und seiner engen Bindungsfähigkeit zu seiner zweibeinigen Familie zu den Familienhunden. Die Vierbeiner sind sehr verschmust und liebesbedürftig. Allerdings benötigen sie eine körperliche und geistige Auslastung, denn nur dann verhalten sie sich ruhig und unauffällig im Haus. Sie sind sehr wachsam und geben Laut bei unbekannten Geräuschen und Personen, neigen aber nicht zum Kläffen. Fremden gegenüber sind sie sehr zurückhaltend und distanziert, tauen aber mit der Zeit auf.

Mit Artgenossen verstehen sie sich sehr gut und der Idealfall wäre, wenn sie mit einem zweiten Sloughi gehalten werden. Aufgrund ihres angeborenen Jagdtriebes ist nicht jeder Vierbeiner abrufbar, vor allem wenn im Freilauf Wild gesichtet wird. Daher geht die Empfehlung dahin, dass die Hunde in einem wildfreiem Gebiet ihren Bewegungsdrang ausleben dürfen.

Es ist wichtig zu wissen, dass der Sloughiein eigenständiges Wesen besitzt. Letzteres bedeutet, dass die Vierbeiner ihrem Besitzer keinen blinden Gehorsam entgegenbringen. Besteht allerdings eine tiefe Bindung zu ihrem Halter, so werden sie aus Zuneigung diesem gehorchen. Weitere Eigenschaften der Sloughi:

  • Friedlich
  • Ruhig
  • Gutmütig
  • Sensibel
  • Verschmust
  • Treu
  • Kinderlieb
  • Geduldig usw.



Der Sloughi besticht durch seinen ruhigen und ausgeglichenen Charakter. Stolz mit hocherhobenen Hauptes wandelt der Wüstenhund durchs Leben. Er benötigt neben einer engen Bindung zu seiner Familie viele Schmuse- und Streicheleinheiten. Kindern gegenüber benimmt er sich vorsichtig und sehr liebevoll. Trotzdem wären für die Haltung eher ältere Kinder im Haushalt geeignet, da diese mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der Fellnase nehmen können.

Aufgrund seines enormen Bewegungsdranges sollten nur sportbegeisterte Halter in Frage kommen. Gerade als Trainingspartner fürs Joggen, Wandern, Reiten und Fahrradfahren eignet sich der Sloughi hervorragend. Bei den Vierbeinern sticht besonders ihre Reinlichkeit hervor. Sie putzen sich ständig und haaren im Gegensatz zu vielen anderen Hunderassen sehr wenig. Bei der Anschaffung dieses Hundes sollten immer die Kosten für die Hundehaltung bedacht werden. Neben dem Hundefutter, der Grundausstattung, der Kaufpreis, der Hundesteuer bzw. Hundehaftplicht kommen noch die Tierarztkosten und Betreuungskosten zu Urlaubs- bzw. Krankheitszeiten hinzu.

Aufgrund der Sensibilität der Vierbeiner sind diese fähig, die Gedanken oder Wünsche ihrer Besitzer zu erahnen. Deswegen gestaltet sich ein Zusammenleben als sehr angenehm. Der Sloughi kommt mit Artgenossen gut zurecht. Allerdings können kleinere Tiere schnell mit Jagdbeute verwechselt werden. Daher gilt: „Vorsicht ist des Mutters Porzellankiste!“ Die Erziehung sollte mit liebevoller Konsequenz und geringer Härte erfolgen. Damit die Hunde Abrufbar sind, sollte frühzeitig eine Hundeschule besucht werden, damit die Leinenführigkeit bzw. auch ein Spaziergang ohne Leine trainiert werden kann.


Auslauf:

Ein Sloughi benötigt viel Bewegung und Beschäftigung. Die Vierbeiner lieben das schnelle Laufen, zählen sie doch auch vom FCI in Gruppe 10 anerkannten Windhunden. Letzteres bedeutet für den jeweiligen Hundehalter, dass der Besuch von Windhundrennen oder Coursing fast unumgänglich ist. Die Sloughi müssen ihren Bewegungsdrang ausleben dürfen. Sind die Hunde gut sozialisiert und erzogen, so können diese auch in wildfremden Gebieten frei laufen.

Die Vierbeiner besitzen einen angeborenen Jagdtrieb, so dass gerade die Abrufbarkeit trainiert werden muss. Aktive Hundehalter werden im Sloughi einen sportlichen Begleiter für ihre Unternehmungen finden. Gerade als Gefährte fürs Joggen, Radfahren und Reiten eignen sie sich sehr gut. Außerdem lieben die Hunde lange Wanderungen auch über viele Stunden hinweg. Bei der Anschaffung sollte den Energiebündeln ein spezielles Windhund-Geschirr gekauft werden, da sie sich aus normalen Halsbändern oder Geschirren schnell rauswinden können.

Idealerweise sollte der Sloughi in einem Haus mit großem Garten (bitte eingezäunt) leben, damit er sich frei bewegen kann. Allerdings reicht die Bewegung in einem eingezäunten Grundstück den Vierbeinern auf keinen Fall aus. Vielmehr dürfen mit den Hunden kilometerlange Strecken gejoggt, gewandert oder gefahren werden. Eine tolle Alternative bietet das Jagd-Coursing für den Sloughi. Dabei werden bewegliche Jagdattrappen bei einer simulierten Hasenjagd zum Einsatz gebracht, die den natürlichen Jagdreflex auslösen und somit die ganze Aufmerksamkeit der Vierbeiner erfordern.

Nach jedem Hundesport oder körperlichen Anstrengung sollte dem Sloughi Zeit zur Regeneration eingeräumt werden. Diese Zeit kann dann gleichzeitig als „Quality Time“ von Halter und Hund genutzt werden, indem diese für Streicheleinheiten oder zur Fellpflege des Hundes genutzt wird.


Pflege:

Die Sloughi besitzen ein kurzes und feines Fell, welches nicht viel Pflege bedarf. Es handelt sich nämlich um sehr reinliche Tiere. Fast könnte man meinen – eine Katze auf Hundepfoten. Der Einsatz eines Noppenhandschuhes reicht für die Pflege völlig aus. Damit wird dann ein- bis zweimal pro Woche über den Rücken und den Hals gestreift und es lassen sich problemlos die abgestorbenen Haare auffangen. Außerdem fördert der Noppenhandschuh die Durchblutung der Haut.

Die Vierbeiner besitzen eine gute Konstitution und sie fühlen sich in unseren Breitengraden sehr wohl. Sind sie doch eher an heißere Temperaturen, wie in ihrem Herkunftsland gewöhnt. Die Hunde sollten ausgewogen und nicht zu eiweiß- bzw. kalorienreich ernährt werden. Falls der Sloughi nach einem Spaziergang mal verdreckt sein sollte, so reicht es in der Regel aus, dass Fell nach dem Trocknen auszuklopfen oder dieses mit einem feuchten Lappen abzuwischen.

Die Ohren, Zähne, Krallen, Haut und auch die Augen müssen immer kontrolliert werden, damit sich frühzeitig Veränderungen oder Erkrankungen feststellen lassen. Merke: Was frühzeitig entdeckt wird, kann nämlich im Anfangsstadium behandelt und geheilt werden. Viel Aufmerksamkeit sollte den Hängeohren gewidmet werden, denn gerade dort sammeln sich gern Schmutz und Bakterien. Hilfreich hierfür sind spezielle Ohrenreiniger für Hunde.

Gerade den Rentnern unter den Hunden dürfen regelmäßig die Krallen gestutzt werden, da sie sich weniger bewegen als die jüngeren und sie sich dadurch weniger abnutzen. Dadurch wird vermieden, dass sie mit ihren Krallen hängenbleiben oder sie sie gar rausreißen. Im Winter darf den älteren Vierbeinern ein Hundemantel angezogen werden, da sie sich aufgrund ihres dünnen Felles recht schnell unterkühlen.


Sloughi:

  • Gewicht: 18 – 28 kg
  • Widerristhöhe: 61 – 72 cm
  • Herkunftsland: Marokko
  • Lebenserwartung: 12 – 16 Jahre
  • Pflegeaufwand: normal
  • Zeitaufwand: hoch
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Erziehungsaufwand: hoch
  • Besonderheiten: sehr Reinlich, Hängeohren, wenig Fellpflege

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