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16. September 2022Manchester Terrier
Rasseportrait Manchester Terrier
Der eigensinnige Manchester Terrier liebt seine Familie und kann sich von einem Jagdhund zu einem Schoßhund entwickeln.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde zum ersten Mal der Manchester Terrier geschichtlich erwähnt. Zur damaligen Zeit waren sie als „Black and Tan Terrier“ bekannt, was an ihrer Farbe lag. Ihre Einsatzgebiete waren vielfältig. Zum einen wurden sie als Jagdhunde gezüchtet und zum anderen bewachten sie das Haus und hielten Ratten oder andere Nagetiere fern. Letzteres brachte dem Manchester Terrier den Namen „Rattler“ ein.
In den vergangenen Jahrhunderten wurden in Großbritannien sogenannte „Rat-Killing-Wettbewerbe“ durchgeführt, an denen der Manchester Terrier auch teilnahm. Das war eine blutige Angelegenheit, denn die Vierbeiner wurden in den Ring geschickt, um diese zu beobachten und darauf zu wetten, wie sie Ratten töteten. Die Hundehalter konnten dabei eine Menge Geld gewinnen. Mittlerweile sind diese Wettbewerbe verboten.
Damals besaßen die Manchester Terrier noch keine stehenden Ohren, deshalb wurden diese kupiert. Aufgrund einer gezielten Zucht konnte die Form der Ohren beeinflusst werden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Manchester Terrier nach seiner hauptsächlichen Züchtungsstadt – Manchester – benannt. Allerdings gab es sogar in Deutschland Züchter, wie der aus Hannover stammende Schiever und Max Hartenstein, die die Vierbeiner züchteten. Die Hunde galten in unseren Breitengraden als Luxushunde.
In den Zuchtanfängen variierte die Körpergröße sehr stark. Die Vermutungen gehen dahin, dass es an den Vorfahren lag (z.B. Staffordshire Terrier, Whippets). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts etablierten sich eher kleinere Hunde, darum entstand aus dem Manchester Terrier der English Toy Terrier. Die Vierbeiner genossen einen hohen Beliebtheitsgrad und gelangten sogar in die USA und auch Canada. Durch den zweiten Weltkrieg verringerte sich der Bestand dieser Rasse sehr stark. Dem 1937 gegründeten British Manchester Terrier Club ist es geglückt, den Bestand zu erhalten bzw. wieder aufzubauen.
Wesensbeschreibung/Charakter:
In der Vergangenheit war der ursprüngliche Typ eher reizbar und sogar bissig. In den letzten Jahrzehnten wurden diese Anlagen durch eine gezielte Zucht eingedämmt. Jetzt zählt der Manchester Terrier zu den Begleithunden. Weitere Eigenschaften dieser Hunderasse:
- Freundlich
- Häuslich
- Kinderlieb
- Geduldig
- Wachsam
- Aufgeweckt
- Lebhaft
- Zuverlässig
- Anpassungsfähig
- Bewegungsfreudig
- Intelligent usw.
Gegenüber Fremden verhält sich der Manchester Terrier misstrauisch und zurückhaltend. Sie sind stets wachsam und beschützen ihre Familie. Mit Artgenossen kommen sie gut aus. Die Erziehung ist einfach vorausgesetzt man achtet auf seine bisweilen eigensinnige Art und lässt sich nicht das Ruder aus der Hand nehmen. Die Erziehung sollte durch liebevolle Konsequenz und Regeln erfolgen. Der angeborene Jagdtrieb ist durch den Besuch einer Hundeschule gut händelbar. Trotzdem sollte das Grundstück gut eingezäunt und ausbruchsicher sein, da die Vierbeiner sonst eigenständig auf Jagd gehen würden.
Der Manchester stellt seine Familie über Alles und Jeden. Haben die Vierbeiner erstmals Vertrauen gefasst, so gewinnt man einen Freund fürs Leben. Sie werden sogar ihrer Jagdleidenschaft entsagen und sich zu einem wahren Schoßhund entwickeln. Dabei spielt es für ihn überhaupt keine Rolle mehr, ob er in einer Stadtwohnung oder in einem Haus auf dem Lande gehalten wird. Was für die Vierbeiner zählt ist die Zeit und die Liebe, die sie von ihrer Familie erfahren.
Auslauf:
Die Haltung eines Manchester Terriers ist sowohl in einer Stadtwohnung als auch auf dem Land möglich. Wird der Terrier in einer Stadtwohnung gehalten, muss für genügend Auslauf gesorgt werden. Auf dem Lande sollte das Grundstück gut eingezäunt sein, da der Vierbeiner aufgrund seines angeborenen Jagdtriebes sehr gern auf Wanderschaft geht. Damit die Vierbeiner glücklich und haltungsgerecht gehalten werden, sollten die Halter sportlich und bewegungsfreudig sein. Bewegungsmuffel sind für die Vierbeiner nicht geeignet. Die Hunde sind sehr zeitintensiv, daher sind Besitzer die Vollzeit arbeiten gehen nicht geeignet.
Eine körperliche Auslastung reicht dem Manchester Terrier nicht aus, denn er sollte auch geistig gefordert werden. Die Hunde benötigen viel Aufmerksamkeit und Zeit. Bekommen sie diese, erhält man einen Freund fürs Leben. Die Vierbeiner sollten auf jeden Fall bereits im Welpen-Alter eine Hundeschule besuchen, damit der angeborene Jagdtrieb und das territoriale Verhalten gut händelbar ist. Die Erziehung sollte konsequent und mit der strikten Einhaltung von Regeln erfolgen, da die Vierbeiner doch sehr eigenwillig und stur sind.
Pflege:
Die Fellpflege gestaltet sich als recht einfach. Das Fell ist glatt, kurz und haart sehr wenig, dadurch eignen sich die Vierbeiner für Allergiker. Für die Reinigung reicht ein feuchtes Tuch aus, mit dem man das evtl. schmutzige Fell säubert. Trotzdem darf das Fell ein- bis zweimal wöchentlich gebürstet werden, dadurch lassen sich tote Haare gut einfangen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf den Krallen, Ohren und Zähnen liegen.
Die Krallen können bei Bedarf gekürzt werden. Falls diesbezüglich Unsicherheiten bestehen, sollte man sich das Prozedere von einem Tierarzt zeigen lassen. Für die Pflege der Zähne dürfen Kauknochen gereicht werden. Bestenfalls können die Beißerchen mit einer speziellen Hundezahnpasta und Hundezahnbürste geputzt werden. Der Manchester Terrier gilt als Allesfresser. Trotzdem sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden und der Fleischanteil beim Futter an erster Stelle stehen. Die Futtermenge sollte vom Aktivitätslevel, dem Alter, dem Gewicht und vom Gesundheitszustand des Vierbeiners abhängig gemacht werden.
Manchester Terrier:
- Gewicht: 5,4 – 10 kg
- Widerristhöhe: 38 – 41 cm
- Herkunftsland: Großbritannien
- Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
- Pflegeaufwand: gering
- Zeitaufwand: hoch
- Bewegungsdrang: hoch
- Erziehungsaufwand: normal
- Besonderheiten: geringe Fellpflege, bewegungsfreudig