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Rasseportrait Kuvasz (Canis lupus familiaris)
Durch eine liebevolle und konsequente Erziehung in einem Familienverbund findet man einen treuen Freund und perfekten Wachhund.
Die Hunde kamen ursprünglich aus Asien und landeten in Ungarn. Letzteres gilt auch offiziell als Herkunftsland. Der Name „Kuvasz“ bedeutet Beschützer oder Wächter. Im Mittelalter kamen sie als Jagdhunde zum Einsatz. Erst viel später wurden sie als Herdenschutz-, Hof- und Wachhunde eingesetzt. Aufgrund ihrer Größe und ihres Mutes bewachten sie große Herden gegen die Gefahr von außen (z.B. Raubtiere usw.).
Der Kuvasz wurde unter der Herrschaft von König Matthias Corvinus (Hunyadi), der von 1458 bis 1490 in Ungarn herrschte, gern in Adelskreisen als Gastgeschenk benutzt oder zur Jagd mitgenommen. Während der türkischen Besetzung im Jahre 1526 in Ungarnwurden türkische Hunde mit dem Kuvasz gekreuzt. Diese Kreuzungen beeinträchtigten nicht die grundlegenden Charaktereigenschaften dieser Rasse und ihr Herdenschutz- und ihr Wachtrieb blieben erhalten.
Erst im 20. Jahrhundert begann man mit der gezielten Zucht dieser Hunderasse, die im Jahre 1956 auf tragische Weise fast zum Stagnieren kam. Zu dieser Zeit fand der berüchtigte Ungarische Volksaufstand (auch Oktoberrevolution genannt) statt und dabei wurden sehr viele Kuvasz, die dort Haus und Hof bewachten, erschossen. Daher gibt es nicht sehr viele Exemplare dieser Rasse. In Deutschland selbst werden ca. 50 Welpen pro Jahr gezählt.
Die fast weiße Fellfarbe wurde bereits von den Nomaden und später von den Viehzüchtern favorisiert. Dies hatte den Vorteil, dass sich die Kuvasz von den Wölfen oder Raubtieren vor allem nachts abhoben. Das Fell ist überwiegend weiß, gewellt bis lockig. Die Vierbeiner fallen durch einen muskulösen Körperbau und einem markanten Gesicht auf. Charakteristisch ist die schwarze Pigmentierung an Lefzen und Nase.
Wesensbeschreibung/Charakter:
Ein Kuvasz ähnelt äußerlich stark dem Golden Retriever, hat aber wenig mit dieser Hunderasse gemein. Folgende Eigenschaften werden dem Kuvasz nachgesagt:
- Stolz
- Wachsam
- Furchtlosigkeit
- Eigenständigkeit
- Territorialverhalten
- Fremden gegenüber misstrauisch
- Distanziert
- Enge Bindung zu seiner Bezugsperson
- Hohe Intelligenz und Auffassungsgabe
- Empfindsam
- Mutig usw.
Die Vierbeiner gehören zu den Hirten– und Wachhunden. Sie arbeiteten weitestgehend eigenständig und bewachten ein Territorium. Daraus lässt sich auch ihre Eigenständigkeit und ihr Arbeitswille ableiten. Die Hunde sind ihrer Familie sehr loyal gegenüber und in diesem Verbund auch ein guter Gefährte für die Kinder.
Aufgrund ihrer angeborenen Fähigkeit als Wachhund dienlich zu sein, darf davon ausgegangen werden, dass die Vierbeiner in ihrem Revier misstrauisch gegenüber Fremden und sogar Tieren reagieren. Außerhalb ihres Territoriums verhalten sie sich sehr distanziert. Die Hunde dieser Rasse benötigen eine sehr konsequente aber liebevolle Erziehung, da sie ansonsten aufgrund ihrer teilweisen angeborenen Aggressivität schnell außer Kontrolle geraten können.
Die Kuvasz gehören zu den alten Hirtenhunderassen, die immer noch die dafür benötigten Anlagen besitzen. Dazu gehören:
- Ihre Intelligenz
- Ihr Mut
- Ihre Wachsamkeit
- Instinktiven Verhalten
- Schneller Überblick über eine Situation und
- Ihr selbständiges Arbeiten
Diese Rasse braucht eine Aufgabe, damit sie auf Dauer auch ausgeglichen ist. Der ideale Ort sich einen Hund dieser Rasse zu halten, wäre ein Haus mit großem Garten oder Grundstück. Dort könnte er seinem Bewachungstrieb selbstständig nachgehen. Die Integration dieser Exemplare in einen liebevollen Familienverbund wird nur positive Seiten in ihm zu Tage bringen. Sie können auch gefährlich werden, wenn eine Verrohung ihrer Hundeseele stattfindet.
Ein Kuvasz kann unter Umständen sogar eine Prüfung zum Begleithund ablegen. Allerdings sollte die Ausbildung dafür nur durch einen geduldigen Lehrmeister erfolgen. Selbst als Fährten– und Rettungshund können die Vierbeiner arbeiten, wobei sie niemals so gehörig sein werden wie ein Schäferhund, da sie doch sehr eigensinnig sind.
Vom Welpen-Alter an sollte ein Kuvasz gegenüber fremden Menschen und anderen Hunden sozialisiert werden. Das positive Ergebnis wird den Umgang stark vereinfachen. Die Vierbeiner lieben es, neben dem Fahrrad über weite Strecken hinweg nebenherzulaufen und ihren Halter zu begleiten.
Auslauf:
Bei dieser Hunderasse handelt es sich um sogenannte Herdenschutzhunde, was auf ihren Bewegungsdrang schließen lässt. Sie benötigen dringend eine Aufgabe und am glücklichsten wären die Hunde darüber, dass sie etwas Bewachen könnten. Sie sind nämlich gern und ständig auf Achse. Allerdings dürfen die Vierbeiner die Integration in eine Familie nicht missen. Für die Haltung wäre daher eher ein Haus mit Garten oder Hof geeignet. Aufgrund ihrer Größe eignet sich Hundesport als Beschäftigung nur bedingt. Viel lieber begleiten sie ihren Besitzer bei einem Ausritt auf einem Pferd.
Pflege:
Die Pflege des weißen Kuvasz gestaltet sich nicht aufwendig. Eigentlich gehört er zu den pflegeleichten Hunderassen, die mit zwei bis drei Bürstenstriche pro Woche gut klarkommen. Aber über die sichtbaren herabfallenden Haare vor allem während des zweimaligen Fellwechsels pro Jahr werden nicht alle Happy sein, denn der Kuvasz haart in dieser Zeit sehr viel.
Daher macht es Sinn, die losen Haare während des Fellwechsels täglich gründlich auszubürsten, damit sie nicht auf der Kleidung, dem Teppich oder auf den Möbelstücken landen. Dennoch kann die Haarflut nicht ganz verhindert werden, aber zumindest können die herumfliegenden Haare stark reduziert werden.
Baden müssen die Vierbeiner nur in dringenden Notfällen, da normalerweise der Schmutz nach dem Trocknen von selber aus dem Fell fällt. Eine notwendige Anschaffung und der beste Begleiter zur Pflege deiner Kleidungsstücke wäre eine Fusselbürste. Die Augen und Ohren sollten regelmäßig kontrolliert werden. Für die Pflege der Zähne dürfen Kauknochen oder sogar die Beißerchen mit einer entsprechenden Zahnpasta und Zahnbürste für Hunde geputzt werden.
Kuvasz (Canis lupus familiaris):
- Gewicht: 32 – 52kg
- Widerristhöhe: 65 – 76 cm
- Herkunftsland: Ungarn, Polen
- Lebenserwartung: 12 – 13 Jahre
- Pflegeaufwand: normal
- Zeitaufwand: normal
- Bewegungsdrang: hoch
- Erziehungsaufwand: hoch
- Besonderheiten: haart beim Fellwechsel viel, Wachhund
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