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Rasseportrait Epagneul Breton


Der aktive Epagneul gehört zu den Vorstehhunden und benötigt daher ausreichend Auslauf und Beschäftigung.

Die Vorfahren des Epagneul wurden bereits im Mittelalter zur Beizjagd mit Falken eingesetzt. Im Laufe der Jahrhunderte kreuzte man verschiedene Hunderassen (u.a. Setter und Spaniels, siehe unten) und so entstand der heutige Epagneul Breton. Die für Frankreich übliche Namensgebung fand auch bei dieser Hunderasse statt. Der Epagneul Breton wurde nämlich nach seiner Herkunft benannt. Diese liegt in der französischen Bretagne. Der Breton begleitete die Adligen auf der Jagd. Es existieren etliche Gemälde, die ähnliche Vierbeiner neben ihren Besitzern in Jagdposen zeigen.

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Ende des 19. Jahrhunderts kamen durch englische Adelige Setter nach Frankreich, die sich dann mit den damaligen Vorstehhunden kreuzten. Daraus entstand eine gute Mischung zwischen den früheren Bretonen (z.B. die Jagdfreude) und den Settern (hervorragende Vorsteheigenschaften). Im Jahre 1907 gründete Arthur Enaud, ein Gutsbesitzer, den ersten Club für diese Rasse und gleichzeitigwurde auch der erste Rassestandard festgelegt, welcher sich aber im Laufe der Zeit mehrmals veränderte.

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In Frankreich zählt der Epagneul Breton zum beliebtesten Jagdhund, was sich durch die zahlreichen (mehreren Tausend) Welpen bemerkbar macht. In Deutschland hingegen ist die Hunderasse eher rar. In englischsprachigen Ländern sind die Vierbeiner auch unter dem Namen „Brittany Spaniel“ geläufig. Beim FCI ist die doch eher unbekannte Hunderasse unter der Gruppe 7 Vorstehhunde Sektion 1.2 Kontinentale Vorstehhunde gelistet. Neben seinem Herkunftsland Frankreich ist der Epagneul Breton besonders in den USA beliebt, wo er in einer eigenständigen amerikanischen Linie weiter gezüchtet wird und sogar einen eigenen Rassestandard besitzt.

Sein Äußeres wird des Öfteren mit etlichen Hunderassen verwechselt. Dabei besitzt er für seine Rasse charakteristische Merkmale, wie z.B. seine dreieckigen Schlappohren mit dem langen Fell. Sein Körperbau ist kräftig und muskulös. Der Breton gehört zu den mittelgroßen Hunden. Welpen können mit einer Stummelrute auf die Welt kommen, die früher zum Rassestandard gehörte. Heute kommt sie eher selten vor und Epagneul mit Rute erhalten trotzdem ihre Zuchtpapiere.


Wesensbeschreibung/Charakter:

Der Epagneul Breton gehört zu den Vorstehhunden und als solcher nimmt er die Befehle seines Besitzers aufmerksam entgegen. Bei einer guten Erziehung und entsprechenden frühzeitigen Sozialisierung wird er diese auch gewissenhaft ausführen. Die Vierbeiner dieser Rasse gehören zu den aktiven Hunden und benötigen ausreichenden Auslauf und Beschäftigung. Falls der Halter letzteres versäumt, so werden sich die Hunde selbstständig eine Ersatzbeschäftigung suchen, die mit Sicherheit dem Besitzer missfällt.

Der Breton braucht eine enge Familienanbindung, da er sehr menschenbezogen ist. Mit Artgenossen versteht er sich, trotzdem verzichtet er sehr gern auf deren Anwesenheit. Er eignet sich als Wachhund, da er in seinem Territorium Fremde oder Besucher durch Bellen sofort anzeigt. Für die Zwingerhaltung ist der Epagneul nicht geeignet. Im Gegenteil mag er doch am Familienleben teilnehmen. Der Halter sollte Erfahrung im Umgang mit Hunden besitzen und diese mit liebevoller Konsequenz erziehen. Mit Kindern versteht er sich gut.

Das „Alleinsein“ sollte frühzeitig trainiert werden, da der Breton doch lieber mit seinen Menschen Zeit verbringen möchte. Aufgrund seiner verspielten und fröhlichen Art wird er ein Gewinn für jede Familie sein. Dennoch ergeht der Hinweis, dass bereits vom Welpen-Alter an eine Hundeschule besucht werden sollte, die sich speziell mit Jagdhunden befasst. Letzteres ist wichtig, um mit dem angeborenen Jagdtrieb des Epagneul Breton umgehen zu können.


Auslauf:

Der Epagneul Breton gehört zu den Jagd- und Vorstehhunden und als solcher benötigt er entsprechend seinen Anlagen viel Beschäftigung und Bewegung. Mit einer schnellen Gassi-Runde um den Häuserblock geben sich die Vierbeiner nicht zufrieden. Daher brauchen die Hunde einen bewegungsfreudigen Hundehalter, der mehrere Stunden am Tag Zeit hat, um den Breton auszulasten. Werden Hunde nicht entsprechend ihren Anlagen ausreichend ausgelastet, können sie schnell zum Problemhund werden.

Neben größeren Spaziergängen ist der Besuch von mindestens einer Hundesportart angezeigt. Handelt es sich doch um sehr intelligente und agile Hunde, die die Zusammenarbeit mit ihren Besitzern lieben. Weitere gemeinsame Freizeitaktivitäten sind:

  • Ausgiebige Ausflüge
  • Wandertouren
  • Begleiter fürs Fahrradfahren, Reiten und Inlineskaten
  • Reitbegleitung
  • Begleitung fürs Joggen usw.

Die Vierbeiner besitzen einen ausgeprägten Jagdtrieb, der durch eine entsprechende Erziehung unter Kontrolle gebracht werden kann. Dadurch ist auch eine Haltung in einer Stadtwohnung möglich. Der Epagneul lässt sich einfach Trainieren, da er seinem Besitzer gefallen möchte. Er lernt schnell Kommandos und setzt diese erfolgreich um, sofern diese direkt und klar vom Besitzer formuliert werden. Folgende Hundesportarten sind für diese Hunderasse geeignet:

Die Hunde sind nicht für eine Zwingerhaltung geeignet, benötigen sie doch einen engen Kontakt zu ihren Menschen. Die Vierbeiner benötigen einen erfahrenen Hundehalter. Sie eignen sich besonders gut für einen Jäger, der sie entsprechend ihren natürlichen Anlagen einsetzen kann.


Pflege:

Die Vierbeiner sollten täglich gebürstet werden, damit sich die losen und herumfliegenden Haare in Grenzen halten. Darüber hinaus sind die Hunde sehr pflegeleicht. Trotzdem wäre es wünschenswert, mit der Fellpflege bereits vom Welpen-Alter an zu beginnen. Die Schlappohren (feuchtwarmes Innenohr-Klima) bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle, sind diese doch extrem anfällig für Infektionen und Entzündungen. Werden frühzeitig Veränderungen bzw. Erkrankungen entdeckt, kann dem Vierbeiner nämlich rechtzeitig geholfen werden. Als Hilfsmittel sind auch spezielle Ohrreiniger im Fachhandel zu erwerben.

Falls Fellverschmutzungen nicht durch Bürsten oder Abklopfen entfernt werden können, so dürfen die Vierbeiner mit einem speziellen Hunde-Shampoo oder mit einfachem Wasser abgebraust werden. Im Übrigen handelt es sich bei dem Epagneul um sogenannte Wasserratten. Allerdings sollten die Hunde trotzdem langsam vom Welpen-Alter an Wasser gewöhnt werden.

Es obliegt dem Halter, ob er seinem Liebling Nass- oder Trockenfutter zum Fressen gibt. Es kommt immer auf die Inhaltsstoffe also die Qualität des Futters an. Zu einem hochwertigen Futter zählt der Fleischanteil, welcher Hauptbestandteil sein sollte. Bitte auf folgende Inhaltsstoffe achten:

  • Auf unnötige Zusätze
  • Kein (bzw. wenig) Getreide
  • Kein Zucker
  • Keine Geschmacksverstärker.

Daher immer aufmerksam die Beschreibung bzw. die Zusammensetzung des Futters durchlesen. Auf jeden Fall sollte es den täglichen Nährstoffbedarf decken, der bei einem aktiven Jagdhund um einiges höher liegt wie bei einem weniger aktiven Hund. Letzteres bedeutet, dass die Futtermenge dem Bewegungslevel und dem Alter des Hundes angepasst werden sollte, damit die Vierbeiner nicht an unnötigen Übergewicht leiden.


Epagneul Breton:

  • Gewicht: 16 – 19 kg
  • Widerristhöhe: 46 – 52 cm
  • Herkunftsland: Frankreich
  • Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
  • Pflegeaufwand: hoch
  • Zeitaufwand: hoch
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Erziehungsaufwand: normal
  • Besonderheiten: Jagdhund, ausgeprägter Jagdtrieb, keine Zwingerhaltung

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