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Karelischer Bärenhund

Rasseportrait Karelischer Bärenhund


Der an das selbständige Arbeiten gewöhnte Karelische Bärenhund benötigt eine liebevolle und konsequente Erziehung, damit seinem angeborenen Dominanzverhalten Einhalt geboten werden kann.

Der Karelische Bärenhund auch bekannt unter den Namen:

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  • Karjalankarhukoira und
  • Björnhund,

stammt aus Karelien (eine Landschaft die von Russland und Finnland geteilt ist). Der Bärenhund kommt aus dem Grenzgebiet der westlichen Seite des Urals und dort wurde er erfolgreich zur Jagd eingesetzt. Es besteht vor allem zu den europäischen Laika-Hunderassen eine große Ähnlichkeit. Der Bärenhund wurde gezielt gezüchtet für die Jagd von Großwild (z.B. Elche und Bären). Die Aufgabe des Karelen bestand darin, dass er die Flucht des aufgeschreckten Großwildes verhindern sollte. Aufgrund des lautstarken Bellens konnte der Jäger dann das Wild stellen und erlegen.

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Der Karelische Bärenhund verfügt über ein hohes Maß an körperlicher Kraft, welche durch seine Menschen genutzt wurde. So fand er seinen Einsatz als:

  • Hof- und Wachhund
  • Schlittenhund
  • Lastentier (Feuerholz) usw.

Im Jahre 1936 fand die erste Züchtung des Karelen statt. Allerdings wurde erst im Jahre 1945 der erste Standard erstellt. Vier Jahre danach erfolgte durch den FCI die erste offizielle Anerkennung dieser Rasse. Als Verbreitungsgebiete gelten insbesondere Finnland und Skandinavien. In Deutschland ist diese Hunderasse weitestgehend Unbekannt. Allerdings können auf Anfrage von nordischen Vereinen, seröse Züchter empfohlen werden.

Der Vierbeiner sind von mittlerer Statur und besitzen einen kräftigen und kompakten Körperbau. Seine Ohren stehen aufrecht, was an das Aussehen eines Spitzes erinnert. Seine Rute trägt er gebogen über dem Rücken.


Wesensbeschreibung/Charakter:

Der Karelische Bärenhund ist ein sehr selbstbewusster Vierbeiner, der gern selbständige Entscheidungen trifft. Letzteres liegt dem Jagdhund genetisch im Blut. Die Vierbeiner wurden als Jagd- und Wachhunde gehalten. Sie bewegten sich in der Vergangenheit in den Weiten der Taiga. Daraus lässt sich auch ihr Drang nach Freiheit erschließen. Gegenüber Artgenossen kann der Bärenhund aggressiv auftreten, daher ist eine frühzeitige Sozialisierung sehr wichtig. Ihrem Besitzer und zu Fremden treten sie freundlich gegenüber.

Die Erziehung sollte frühzeitig beginnen und dann sehr konsequent fortgesetzt werden. Ein erwachsener Bärenhund kann selten umerzogen werden. Das Wesen dieser Vierbeiner lässt sich am ehesten mit dem einer Katze vergleichen. Charakteristisch für den Karelen ist sein unbändiger Drang nach Freiheit. Gerade mit der Modernisierung und der Schnelllebigkeit in Großstädten kann man den Anlagen dieser Vierbeiner nicht gerecht werden. Daher muss der Bärenhund vom Welpenalter an eine konsequente und liebevolle Erziehung erfahren, obwohl er niemals absolut Gehorsam sein wird.

Idealerweise sollten die Vierbeiner bei einem Jäger unterkommen, die ihn entsprechend seinen Anlagen auslasten können. Der Bärenhund gehört nicht in die Hände eines unerfahrenen Hundehalters. Die Hunde werden jede Gelegenheit nutzen, dass Kommando zu übernehmen. Als Wachhunde eignen sie sich hervorragend, da sie jeden Eindringling laut bellend anzeigen. Ihrem Besitzer gegenüber sind sie sehr aufgeschlossen und anhänglich. Sie lieben Schmuseeinheiten von ihren Bezugspersonen. Diese Hunderasse ist nicht für unsportliche Senioren geeignet, da sie ihrem Besitzer eine hohe Kondition und Beweglichkeit abverlangen.


Auslauf:

Der Karelische Bärenhund braucht entsprechend seinen Anlagen als Jagdhund viel Bewegung. Daher kommt als Halter nur ein aktiver Zweibeiner mit Hundeerfahrung in Frage. Für die Haltung wäre ein großer Garten von Vorteil. Vorausgesetzt der Vierbeiner wurde gut sozialisiert, damit es nicht zu unerwünschten Vorkommnissen führt. Das Aufstöbern von Wild liegt dem Bärenhund im Blut, so dass als Halter ein Jäger ideal wäre.

Wird der Karelische Bärenhund nicht als Jagdhund gehalten, so sollte dem Vierbeiner eine Ersatzbeschäftigung gesucht werden und zwar geistig als auch körperlich. Ausgiebige Waldtouren sollten daher täglich auf der To-Do-Liste stehen neben verschiedenen Hundesportarten, z.B.:

Allerdings sind die Vierbeiner sehr stur und er wird nur an angebotenen Aktivitäten teilnehmen, wenn diese ihm Spaß bereiten. Wurde der Karele gut sozialisiert, so ist er für seinen Besitzer der perfekte Begleiter beim:

An Hundeparcours findet der Bärenhund auch Gefallen, sofern ihm die darin gestellten Aufgaben Spaß bereiten. Gerade aufgrund der Eigensinnigkeit des Bärenhundes ist ein erfahrener Hundehalter von Nöten, der auch im Umgang mit dem Vierbeiner auf keinen Fall Unsicherheit zeigen sollte. Der Karelische Bärenhund würde die Inkompetenz seines Halters ausnutzen und die Führung übernehmen. Der Besuch einer Hunde- bzw. Welpenschule ist unumgänglich, damit der Hund lernt, mit Artgenossen zurechtzukommen. Gehorsamkeitsübungen sind das A und O und sollten an der Tagesordnung stehen.


Pflege:

Die Fellpflege des Finnen ist nicht sehr aufwendig. Außerhalb des Fellwechsels reicht es, den Vierbeiner ein- bis zweimal wöchentlich zu kämmen. Während des Fellwechsels, welcher im Frühjahr und im Herbst stattfindet, darf täglich zur Bürste gegriffen werden. Damit lässt sich die Flut der herumfliegenden losen Haare enorm einschränken. Mit der Pflege des Felles sollte bereits im Welpen-Alter begonnen werden. Zum Einen gewöhnt sich der Vierbeiner an das Bürsten und zum Anderen stärkt es die Bindung zwischen Halter und Tier.

Außerdem sollten regelmäßig die Ohren, Krallen und Augen auf Veränderungen untersucht werden, damit frühzeitig Veränderungen oder Erkrankungen festgestellt werden können. Die Ohren dürfen mit einem speziellen Ohrenreiniger gesäubert werden. Gerade bei älteren Hunden, die sich nur wenig oder nur auf weichen Böden bewegen, sollten die Krallen mit einer Krallenzange gekürzt werden. Die Beißerchen können mit einer speziellen Zahnpasta und Zahnbürste für Hunde geputzt werden. Damit lässt sich die Bildung von Zahnstein eindämmen. Alternativ dürfen auch Zahnpflegesnacks gereicht werden.

Der Karelische Bärenhund gehört zu den ursprünglichen Hunderassen, die sich einer robusten Gesundheit erfreuen . Vorausgesetzt der Kauf erfolgte bei einem serösen Züchter. Allerdings könnten sich im Laufe der Zeit Krankheiten einstellen, wenn die Hunde nicht entsprechend ihren Anlagen gehalten werden. Gerade die Futtermenge sollte dem Aktivitätslevel des Vierbeiners angepasst werden, damit es nicht zu unnötigem Übergewicht führt. Der Bärenhund ist an Kälte gewöhnt, verträgt daher die Hitze nicht so gut. Daher sollte ihm an heißen Sommertagen ein Schattenplatz und ein immer mit frischem Wasser gefüllter Napf zur Verfügung stehen.


Karelischer Bärenhund:

  • Gewicht: 17 – 28 kg
  • Widerristhöhe: 49 – 60 cm
  • Herkunftsland: Finnland
  • Lebenserwartung: 11 – 13 Jahre
  • Pflegeaufwand: normal
  • Zeitaufwand: hoch
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Erziehungsaufwand: hoch
  • Besonderheiten: robuste Gesundheit, Hitzeempfindlich, Eigensinnig, Stur

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